Homey Pro & Google Home – Unterschiede, Kompatibilität und Zusammenarbeit

Homey Pro & Google Home – Unterschiede, Kompatibilität und Zusammenarbeit

Wenn Sie Ihr Smart Home einrichten, ist es naheliegend, Homey und Google Home zu vergleichen und sich zu fragen, ob sie miteinander konkurrieren oder sich ergänzen. Beide Plattformen befassen sich mit smarten Geräten, erfüllen jedoch sehr unterschiedliche Aufgaben.

Homey ist als vollständiger Smart-Home-Hub konzipiert, der viele Technologien und Geräte unter einem Dach verbindet. Google Home ist ein sprachzentrierter Assistent, der in Interaktion und schneller Steuerung glänzt. Anstatt sich für eine der beiden Plattformen zu entscheiden, profitieren die meisten Haushalte davon, beide zu kombinieren.

Inhalt

Kernfunktionen & Ziele

Im Kern verfolgen Homey und Google Home unterschiedliche Zwecke im Smart Home. Homey ist ein Smart-Home-Hub, der entwickelt wurde, um Geräte verschiedener Marken und Protokolle in ein einziges Ökosystem zu integrieren. Er bietet eine App zur Verwaltung von Beleuchtung, Heizung, Medien, Sensoren und mehr – unabhängig von der Marke. Über die reine Steuerung hinaus ermöglicht Homey erweiterte Automatisierungen über Flows, Gerätemonitoring über Insights und Integrationen mit Drittanbieterdiensten. Das Ergebnis ist eine Plattform, die als zentrales Gehirn Ihres Smart Homes fungiert – ein Ort, an dem alle Systeme zuverlässig und lokal zusammengeführt werden.

Works with Homey Featured Image

Google Home wurde hingegen in erster Linie als Sprachassistent entwickelt. Seine Hauptfunktion besteht darin, Aufgaben per Sprachbefehl zu steuern – vom Einschalten einer Lampe oder Einstellen eines Timers bis hin zum Abrufen des Kalenders, Versenden einer Nachricht oder Steuern der Musikwiedergabe. Mit der Einführung von Matter wurde die Smart-Home-Steuerung erweitert, bleibt jedoch eine von vielen Funktionen. Google Home überzeugt durch Interaktion und Komfort, während andere Hubs und Ökosysteme für tiefere Geräteintegration und Automatisierung sorgen.

Konnektivität & Protokollunterstützung

Homey Pro unterstützt ab Werk acht verschiedene Funktechnologien: Matter, Thread, Zigbee, Z-Wave, WLAN, Bluetooth, 433 MHz und Infrarot. Dadurch kann Homey eine Vielzahl von Geräten direkt verbinden – auch solche, die nicht cloudbasiert sind. Der Homey App Store erweitert dies durch Integrationen für Tausende Marken. Für eine günstigere Option unterstützt der Homey Pro mini Matter, Thread, Zigbee und Ethernet, verzichtet jedoch auf Z-Wave, 433 MHz und Infrarot. Beide Modelle bieten eine breite Kompatibilität, wobei der Pro das umfassendste Paket liefert.

Google-Home-Geräte basieren hauptsächlich auf WLAN- und Cloud-Verbindungen, doch neuere Updates haben das Bild verändert. Google Nest Hubs und Nest Wi-Fi Pro können nun als Matter-Controller und Thread-Border-Router fungieren. Dadurch können bestimmte Geräte lokal verbunden werden, was Geschwindigkeit und Zuverlässigkeit verbessert. Dennoch sind viele über Google Home verbundene Geräte weiterhin cloudabhängig, und die Unterstützung hängt davon ab, ob Marken sich in das Google-Ökosystem integrieren.

Sprachsteuerung, lokale Steuerung & Cloud-Rollen

Die Stärke von Google Home liegt in der Sprachinteraktion. Über ein Nest Hub, Nest Mini oder Ihr Smartphone können Sie kompatible Geräte steuern, Routinen ausführen und sofort auf Informationen zugreifen. Die Benutzererfahrung ist konsistent und gut mit Google-Diensten integriert, viele Automatisierungen werden jedoch weiterhin über die Cloud ausgeführt.

Homey bietet keinen eigenen Sprachassistenten, integriert sich jedoch mit Google Assistant, wenn Sie Sprachsteuerung wünschen. Seine Stärke liegt in der lokalen Verarbeitung. Automatisierungen und Gerätesteuerung laufen direkt auf dem Hub, wodurch sie auch bei Internetausfällen weiter funktionieren. Damit bildet Homey das zuverlässige Rückgrat, während Google Home eine praktische Sprachsteuerungsebene hinzufügt.

Automatisierung & Routinen

Google Home ermöglicht einfache Automatisierungen, sogenannte Routinen. Sie können per Sprache, Zeitplan, Sonnenauf- oder -untergang oder durch Geräteereignisse ausgelöst werden. Diese funktionieren gut für grundlegende Szenarien, etwa das Ausschalten des Lichts vor dem Schlafengehen oder das Einschalten der Heizung am Morgen. In Bezug auf bedingte Logik und komplexe Abläufe bleiben sie jedoch begrenzt.

Homey hingegen ist ein echtes Automatisierungs-Kraftpaket. Der einfache Flows-Editor verwendet eine Struktur aus Auslösern, Bedingungen und Aktionen, um Geräte und Dienste miteinander zu verknüpfen. Advanced Flows bietet eine Drag-&-Drop-Oberfläche, mit der sich komplexe Automatisierungen mit Echtzeit-Feedback erstellen lassen. So behalten Sie die volle Kontrolle darüber, wie Ihr Zuhause auf wechselnde Bedingungen reagiert.

Gerätesteuerung & Kompatibilität

Homey bietet ein übersichtliches und reaktionsschnelles Dashboard, in dem Sie den Status aller verbundenen Geräte auf einen Blick sehen können. Jedes Gerät verfügt über speziell angepasste Steuerungen – Schieberegler zum Dimmen, Farbauswahl für smarte Lampen oder detaillierte Panels für Thermostate. Mit Dashboards können Sie Geräte in personalisierten Ansichten gruppieren und so Ihr Zuhause bequem über die mobile App, das Tablet oder den Webbrowser steuern. Da Homey viele Protokolle direkt unterstützt, können Sie Geräte verschiedener Marken in einer einheitlichen Umgebung verwalten.

Mit Homey Pro können Sie Ihr Smart Home von jedem Gerät aus steuern

Google Home konzentriert sich auf Sprachsteuerung, bietet aber in der App ebenfalls eine Geräteübersicht für die schnelle Bedienung. Die Oberfläche ist klar strukturiert und vollständig in das Google-Ökosystem integriert. Jede Kachel steht für ein Gerät und unterstützt grundlegende Aktionen wie Lichtschalten, Helligkeitsanpassung oder das Starten von Routinen. Obwohl dies für die meisten Standardprodukte gut funktioniert, hängt die Kompatibilität von der Unterstützung der jeweiligen Marke ab, und erweiterte Steuerungsfunktionen sind im Vergleich zu Homey stark eingeschränkt.

Datenübersicht, Analysen & Einblicke

Homey enthält die Funktion Insights, die historische Gerätedaten aufzeichnet und visualisiert. Sie können Temperaturverläufe anzeigen, den Energieverbrauch Ihrer Geräte verfolgen oder analysieren, wie oft Bewegungssensoren ausgelöst wurden. Diese Informationen helfen Ihnen, Ihren Energieverbrauch zu optimieren, den Komfort zu verbessern oder ungewöhnliche Aktivitäten zu erkennen. Insights ist direkt in die Homey-App integriert, sodass Sie zwischen Steuerung, Automatisierung und Überwachung wechseln können, ohne Drittanbieter-Tools zu benötigen.

Google Home bietet grundlegende Statusinformationen und Aktivitätsverläufe, enthält jedoch keine detaillierten Analysen. Sie können sehen, wann bestimmte Geräte zuletzt verwendet wurden oder ob Lichter eingeschaltet sind, jedoch keine historischen Energie- oder Temperaturdaten abrufen. Einige dieser Daten sind in den Hersteller-Apps der jeweiligen Geräte verfügbar, aber Google Home fasst sie nicht in einem einzigen Analyse-Dashboard zusammen. Dies spiegelt Googles Fokus auf Komfort und Interaktion statt auf Überwachung und langfristige Optimierung wider.

Datenschutz & Datennutzung

Homey basiert auf einem produktorientierten Geschäftsmodell. Sie zahlen für die Hardware und erhalten Zugriff auf die Softwareplattform ohne verpflichtende Abonnements. Automatisierungen und Gerätekommunikation werden lokal auf dem Hub verarbeitet, und externe Dienste werden nur verwendet, wenn Sie diese aktivieren. Daten bleiben standardmäßig in Ihrem Zuhause, und optionale Cloud-Backups sind verfügbar, wenn Sie sie wünschen. Dieses Konzept stellt sicher, dass Ihre Haushaltsdaten nicht für Werbung oder Nutzerprofile verwendet werden.

Google Home folgt einem dienstbasierten Modell als Teil des größeren Google-Ökosystems. Geräte wie der Nest Hub oder Nest Mini sind günstig, da die Plattform stark auf Googles Cloud-Dienste angewiesen ist. Daten, die durch Ihre Geräte und Interaktionen entstehen, können Teil Ihres Google-Profils werden und für personalisierte Werbung und Empfehlungen genutzt werden. Obwohl Google für einige Matter-Geräte die lokale Steuerung verbessert hat, ist die Plattform weiterhin in hohem Maße cloudabhängig – und unterscheidet sich damit deutlich von Homeys Datenschutzansatz.

Community & Support

Homey kombiniert offiziellen und Community-basierten Support. Athom bietet eine umfangreiche Wissensdatenbank, direkten Kundensupport und ein großes Community-Forum, in dem Nutzer Automatisierungsideen teilen und Probleme gemeinsam lösen. Da die Apps im Homey App Store kuratiert und regelmäßig aktualisiert werden, können Sie sich auf stabile Integrationen verlassen, ohne vollständig auf Freiwillige angewiesen zu sein.

Der Support für Google Home ist Teil des allgemeinen Google-Hilfesystems. Nutzer haben Zugriff auf Supportseiten, Anleitungen zur Fehlerbehebung und eine große globale Community über Foren und soziale Medien. Die offizielle Dokumentation deckt die meisten Standardprobleme ab, doch bei komplexeren Fragen ist oft der Austausch mit der Community erforderlich. Da die Kompatibilität von den Integrationen der Marken abhängt, kann die Supportqualität variieren – in einigen Fällen müssen Sie sich direkt an den Gerätehersteller wenden.

Integration & Zusammenarbeit

Homey und Google Home zeigen ihre Stärken am besten, wenn sie zusammenarbeiten. Homey kann Geräte sichtbar machen, die von Google Home nicht nativ unterstützt werden, etwa ältere Z-Wave-Sensoren, Zigbee-Geräte kleinerer Marken oder 433-MHz-Zubehör. Durch die Verknüpfung beider Systeme können Sie Google Assistant verwenden, um diese Geräte per Sprachbefehl zu steuern, selbst wenn sie offiziell nicht von Google Home unterstützt werden.

Diese Integration schafft eine perfekt ergänzende Lösung. Homey fungiert als universeller Übersetzer und Automatisierungszentrale, die sicherstellt, dass alle Geräte lokal und zuverlässig zusammenarbeiten. Google Home fügt eine intuitive Sprachsteuerungsebene hinzu und integriert Ihr Zuhause nahtlos in Googles breiteres Service-Ökosystem – von Chromecast bis Android-Smartphones. Zusammen ermöglichen beide Systeme eine Kombination aus leistungsstarker Automatisierung und unkomplizierter Alltagssteuerung.

Fazit

Homey und Google Home verfolgen im Smart-Home-Bereich unterschiedliche Ansätze. Homey dient als zentraler Hub, der Geräte vereint und Automatisierungen lokal ausführt, während Google Home natürliche Sprachsteuerung bietet und alle Funktionen in Googles Dienste einbindet. Gemeinsam eingesetzt ergänzen sie sich optimal, überbrücken Kompatibilitätslücken und verbinden Sprachsteuerung mit fortschrittlicher Automatisierung. Für viele Nutzer entsteht das beste Smart-Home-Erlebnis nicht durch die Wahl zwischen beiden, sondern durch ihre Kombination.

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